Augen-, Entspannungs- und Sensibilisierungsübungen
Augenübungen
dienen der Entspannung, vor allem nach als anstrengend empfundenen Sehaufgaben, wie konzentriertes Lesen, Lesen mit einer vergrößernden Sehhilfe oder der Arbeit am Bildschirm. Mit einfachen Übungen können Muskeln entspannt werden und so für Wohlbefinden sorgen und auch als eine kleine Auszeit im Alltag wahrgenommen werden.
Geradeaus schauen, jeweils achtmal abwechselnd nach oben und nach unten schauen, dann achtmal abwechselnd nach rechts und nach links schauen. Geradeaus blicken, die Augen schließen und mehrmals bewusst ein- und ausatmen und entspannen. Anschließend die Übung wiederholen, diesmal zuerst nach unten bzw. nach links schauen.
Reiben Sie Ihre Handinnenflächen fest aneinander, bis sie ganz warm sind. Dann die geschlossenen Augen mit den Handflächen bedecken. Lassen Sie die Wärme und wohltuende Entspannung in Ihre Augen fließen. Achten Sie darauf, dass möglichst kein Licht durchdringt und stellen Sie sich zusätzlich die Farbe schwarz vor, dies vertieft die Entspannung. Bei Bedarf mehrmals wiederholen!
Daumenkuppen beider Hände an die Schläfen legen. Mit den Zeigefingern den Knochenrand der Augenhöhlen mit sanftem Druck massieren. Beginnen Sie an der Nasenwurzel am oberen Rand der Augenhöhle. An schmerzenden Stellen etwas länger verweilen und in diese Stellen hineinatmen. Abschließend mit den Gelenkkuppen der abgewinkelten Zeigefinger diese Partie ausstreichen.
Herzhaftes Gähnen ist Balsam für Augen und Körper. Es führt den Körperzellen frischen Sauerstoff zu, befeuchtet die Augen mit Tränenflüssigkeit und lockert Zwerchfell, Gesichts- und Nackenmuskulatur. Gähnen ist eine gute Soforthilfe gegen erste Stresssymptome.
Schließen Sie Ihre Augen und führen mit der Nasenspitze etwa 20-mal eine liegende Acht durch. Bewegen Sie dabei Ihren Kopf nur leicht mit. Beginnen Sie die Acht von der Mitte nach oben außen. Damit entspannen Sie Ihre feinen Nackenmuskeln, deren Anspannung oft zu Kopfschmerzen führt. Je kleiner die liegende Acht ist, desto eher trainieren Sie Ihre feineren Muskeln.
Sensibilisieren der Hände und Fingerspitzen
Tasten hilft, wenn kleine Einzelheiten nicht mehr gut mit den Augen erkannt werden können. Im Laufe des Lebens lässt die Empfindlichkeit der Fingerspitzen nach und vielleicht muss man sich seine Tastfähigkeiten erst einmal wieder bewusst machen.
Eine Schüssel mit getrockneten Bohnen oder Raps füllen. Kleine Gegenstände hineingeben, wie eine Büroklammer, ein 1-Cent-Stück, eine Murmel, einen kleinen Knopf oder eine kleine Perle. Dann die Schüssel auf die Knie stellen und mit beiden Händen in die Bohnen fassen, die Bohnen durch die Finger gleiten lassen und die kleinen Gegenstände versuchen zu finden.
In einen Stoffbeutel mehrere kleine Gegenstände legen lassen. Mit beiden Händen die einzelnen Gegenstände ertasten und erraten. In einer Gruppe kann ein Teilnehmer einen Gegenstand ertasten und dann beschreiben und die anderen raten, um welchen Gegenstand es sich handeln könnte. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, um genaues Beschreiben zu üben.
Eventuell ein kleines Handtuch unterlegen. Einen Teelöffel Zucker auf die Handinnenfläche geben und dazu einige Tropfen Olivenöl oder Massageöl. Nun mit den Händen Waschbewegungen ausführen, jeden Finger mit Nagelbett einzeln massieren. Bewusst atmen und die Massage genießen. Anschließend mit warmem Wasser die Hände abspülen und abtrocken. Die Haut ist nun wunderbar weich und gut durchblutet.
Tipps zum Entspannen im Alltag
- Für Menschen mit Seheinschränkungen kann es hilfreich sein, mehrmals am Tag kleine Pausen mit Entspannungsübungen einzulegen, da der Alltag oft als sehr anstrengend erlebt wird. Auf viele Tätigkeiten müssen sich Betroffene sehr konzentrieren, auch auf ganz alltägliche Dinge, wie Treppen steigen oder Wäsche sortieren.
- Sinnvoll ist es, nicht zwei Dinge gleichzeitig zu machen, also Treppen steigen und dabei ein anregendes Gespräch führen.
- CDs mit Entspannungsanleitungen oder Entspannungsmusik können unterstützen.
- Hilfreich kann es auch sein, in einer Gruppe Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, autogenes Training oder entsprechende Yogaübungen zu erlernen.