Entstehung und Formen einer AMD
Makula und Netzhaut
Die altersabhängige Makuladegeneration ist eine komplexe Erkrankung der Makula, dem Punkt des schärfsten Sehens im hinteren Augenbereich. Zuständig für das scharfe Sehen ist die Netzhautmitte (Makula) mit dem Punkt des schärfsten Sehens (Fovea centralis). Die Makula wird auch gelber Fleck genannt. Sie ist ein kleines, hochspezialisiertes Areal der Netzhaut (Retina) des Auges und hat einen Durchmesser von wenigen Millimetern. Dieser Teil der Netzhaut ist für wesentliche Sehleistungen verantwortlich, wie
- Lesen
- Erkennen von Gesichtern und feinen Einzelheiten sowie
- Unterscheidung von Farben
Die gesamte übrige Netzhaut nimmt vor allem Umrisse, Bewegungen und Hell-Dunkel-Kontraste wahr.
Wie die übrige Netzhaut auch funktioniert die Makula wie ein Film in einer Kamera: Lichtempfindliche Nervenzellen (Photorezeptoren) zeichnen jeden Lichtstrahl auf, der durch das Auge tritt, und wandeln ihn in einen elektrischen Impuls um, der über den Sehnerv an das Gehirn übertragen wird.
Von Ablagerungen zu einer Makuladegeneration
In der Makula findet ein Stoffwechsel statt. Dabei entstehen Abbauprodukte, die von der darunterliegenden Gewebeschicht entsorgt werden. Diese Gewebeschicht wird Pigmentepithel genannt. Mit zunehmendem Alter kann es dabei zu Störungen kommen. Unter Umständen werden die Abbauprodukte unter der Netzhaut abgelagert. Dadurch entstehen sogenannte „Drusen“, kleine gelbliche Ablagerungen. Diese Drusen können dann Reaktionen auslösen, welche die Netzhautmitte schädigen.
Bei vielen Menschen finden sich Drusen auf der Netzhaut als normale Altersveränderung. Erst bei vermehrtem Auftreten oder einer deutlichen Zunahme der Größe von Drusen wird dies einer altersabhängigen Makuladegeneration zugeordnet. Sind viele Drusen vorhanden, steigt das Risiko, dass die AMD voranschreitet und dass sich aus einer frühen eine mittlere AMD und dann gegebenenfalls eine späte trockene AMD oder späte feuchte AMD entwickelt. Die späte trockene Form wird auch „geographische Atrophie“ genannt, aus ihr kann sich die feuchte Form entwickeln, die man auch als "exsudative" oder „neovaskuläre" AMD bezeichnet.