Späte feuchte Form der AMD
Beschreibung
Die feuchte (neovaskuläre/exsudative) AMD entsteht durch ein neues Blutgefäß oder ein Blutgefäßnetz (Neovaskularisation), welches von der Gefäßhaut (Choroidea) ausgeht. Sie wird daher auch choroidale Neovaskularisation bzw. kurz „CNV“ genannt. Bei der altersabhängigen Makuladegeneration wird die Netzhaut an den betroffenen Stellen in der Makula nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Dieses Phänomen bezeichnet man auch als „oxidativen Stress“. Es werden Botenstoffe (z. B. der Vascular Endothelial Growth Factors, VEGF) gebildet, welche die Neubildung von Blutgefäßen in den geschädigten Bereichen anregen. Diese Gefäße sprießen in die Makula ein. Sie haben jedoch häufig nur sehr dünne Wände und sind „unreif“, d. h. sie sind porös und können einreißen, sodass es zu Schwellungen der Netzhaut (Ödem) oder zu Blutungen kommen kann.
Behandlung
Durch das Einspritzen von VEGF-Hemmstoffen in das erkrankte Auge werden diese neuen Gefäße stabiler und bilden sich größtenteils sogar zurück. Heute kann die Erkrankung durch regelmäßige Injektionen von VEGF-Hemmern (IVOM-Therapie) über eine lange Zeit aufgehalten und die Sehfähigkeit erhalten werden.
Es werden Medikamente genutzt, um die Gefäßwucherungen unter der Netzhaut zu behandeln. Die Wirkstoffe binden Moleküle, um durchlässige Gefäße abzudichten und das krankhafte Wachstum zu bremsen. Die Medikamente müssen regelmäßig, meist sogar lebenslänglich, ins Auge gespritzt werden. So kann eine Art mehrwöchiges Depot die Nebenwirkungen auf Blutdruck und Kreislaufsystem vermindern. Die Prozedur ist für die Betroffenen mit Arztbesuchen, manchmal mit einer Reizung der Augenoberfläche und einem kleinen, aber relevanten Infektionsrisiko verbunden.
Die Anzahl der Injektionen sollte durch eine gute Steuerung auf ein individuelles Minimum reduziert werden. Die hochauflösende Bildgebung der Netzhaut bietet hier die Voraussetzung, um das Ansprechen und den Bedarf zu beurteilen. In Zukunft werden höher dosierte Wirkstoffe, die Kombination von Wirkstoffen und Reservoire die Intervalle verlängern.
Weitere Informationen zur IVOM-Therapie finden Sie hier.
Kontrollen
Wachstumsfaktoren können vom erkrankten Auge immer wieder gebildet werden. Deshalb sind regelmäßige Untersuchungstermine beim Augenarzt sehr wichtig.