Bildschirmlesegerät
Bildschirmlesegeräte nehmen mit einer Kamera Texte und Bilder auf und geben diese unmittelbar vergrößert auf einem Monitor wieder. Dabei kann man die Größe des dargestellten Bildes auf dem Monitor je nach Bedarf variieren. Mit Bildschirmlesegeräten lassen sich sehr starke Vergrößerung erreichen.
Zusätzlich können - im Gegensatz zu optisch vergrößernden Sehhilfen - der Kontrast, die Helligkeit und die Farben von Text und Hintergrund verändert werden. Bildschirmlesegeräte eignen sich deshalb besonders dann, wenn das Kontrastsehen stark eingeschränkt ist und Betroffene hohe Vergrößerungen benötigen.
Diese Geräte eignen sich zum Lesen längerer Texte in Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern sowie zum Schreiben oder Ausfüllen von Formularen. Zum Lesen am Bildschirmlesegerät kann eine Brille, die extra auf den Abstand zum Bildschirm eingestellt ist, sehr hilfreich sein.
Bedienung
Die meisten Bildschirmlesegeräte stehen fest auf einem Tisch. Beim Lesen verschiebt man den Text auf einem zum Gerät gehörenden, beweglichen Tisch unter der Kamera. Die Bedienung des Gerätes lernen die meisten Nutzer relativ schnell. Hilfreich ist hier, wie bei allen Hilfsmitteln, ein Hilfsmitteltraining.
Die Kamera stellt bei moderneren Geräten über einen Autofokus automatisch scharf und muss nicht mehr manuell justiert werden. Die Bildgrößen an Bildschirmlesegeräten können im Bereich von 2-fach bis über 40-fach stufenlos verändert werden. Dabei wird der Ausschnitt auf dem Monitor kleiner, je stärker die Vergrößerung ist. Eine geringere Vergrößerung ermöglicht einen besseren Überblick, während zum Lesen oder Betrachten von Details die Vergrößerung üblicherweise erhöht wird.
Die Monitorgröße variiert im Allgemeinen zwischen 19 Zoll und 24 Zoll. Einige Geräte weisen weitere Eigenschaften auf, wie z. B. eine Zeilenmaske zur besseren Orientierung im Text. Bildschirmlesegeräte brauchen einen Stromanschluss und sind aufgrund ihrer Größe in der Regel nicht mobil anwendbar.
Bei der Auswahl eines Gerätes sollte man auf eine einfache Bedienbarkeit und gute Ergonomie achten. Während die meisten Bildschirmlesegeräte zum Lesen verwendet werden, gibt es Geräte, bei denen die Kamera schwenkbar oder eine zusätzliche Kamera angebracht ist. Somit können auch weiter entfernt liegende Objekte im Raum oder das eigene Gesicht betrachtet werden. Einige Bildschirmlesegeräte verfügen über einen Anschluss für den Computer.
Kostenübernahme durch Krankenkassen
Ab einem 6-fachen Vergrößerungsbedarf stellen gesetzliche Krankenkassen in der Regel ihren Versicherten Bildschirmlesegeräte zu Verfügung, wenn ein Rezept vom Augenarzt vorliegt. Die Versicherten zahlen den Rezeptkostenanteil und das Gerät bleibt Eigentum der Krankenkasse. Bei privat Versicherten werden Kosten für Bildschirmlesegeräte nur übernommen, wenn der abgeschlossene Vertrag dies vorsieht.
Hören Sie hier den Artikel des AMD-Netz aus dem Magazin Augenlicht Ausgabe 2/2019 zum Thema Bildschirmlesegerät: