Kantenfiltergläser
Zum Lesen und Erkennen von Details ist eine gute, blendfreie Beleuchtung notwendig. Im Freien kommt es jedoch gerade bei Sonnenschein häufig zu Blendung. Abhilfe schaffen hier in vielen Fällen schon ein Hut mit breiter Krempe, eine Schirmmütze (Cappy) oder eine Lichtschutzbrille. Sonnenbrillen mit normalen Sonnenschutzgläsern sind in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Tönungsgraden (Absorptionsstufen) erhältlich und filtern die verschiedenen Farbanteile des Lichtes unterschiedlich stark. Sie lassen jedoch Licht aus dem ganzen sichtbaren Spektrum hindurch, sodass Blendung nicht vollständig verhindert wird.
Kantenfilter
sind eine spezielle Form der Lichtschutzfilter. Sie filtern das kurzwellige Licht aus dem sichtbaren Spektrum, das letztendlich für die Blendung verantwortlich ist, vollständig heraus. Viele Nutzer empfinden zudem eine Verstärkung der Kontraste.
Kantenfiltergläser gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, auch in Kombination mit zusätzlichen Tönungen oder mit Polarisation. Es ist daher bei der Anschaffung notwendig, dass Betroffene möglichst verschiedene Lichtschutzfilter bei unterschiedlichen Lichtbedingungen (Sonnenschein, Schatten) testen. Dies ist besonders wichtig, da die Entscheidung für ein Filterglas eine sehr individuelle Entscheidung ist. Hier gilt daher der Grundsatz: Probieren geht über Studieren. Häufig tragen Menschen mit Sehschädigungen in Abhängigkeit der Lichtverhältnisse auch verschiedene Kantenfilterbrillen im Wechsel, um auf jede Situation bestmöglich eingestellt zu sein.
Kantenfiltergläser sind allerdings aufgrund ihrer Farbe bisweilen auffälliger als normale Filtergläser. Außerdem verändern sie das Farbensehen
Brillenfassungen
Neben dem passenden Filterglas sollten Betroffene auch auf die Auswahl einer geeigneten Brillenfassung achten. Es gibt z. B. Brillenfassungen mit einem Seitenschutz. Dieser filtert seitlich einfallendes Licht, das unter anderem zu Streulicht und Reflexionen auf der Brillenglasrückfläche führen kann. Viele Fertigbrillen mit Kantenfiltergläsern sind als Überbrillen gefertigt. Diese Gestelle können über der normalen Korrektionsbrille getragen werden.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Kantenfilter gelten nicht als „Vergrößernde Sehhilfen“, sondern als „Therapeutische Sehhilfen". Deshalb gibt es bei Sehschärfe und Gesichtsfeld keine bestimmten Werte, die unter- oder überschritten werden müssen, damit eine Kostenübernahme bei bestimmten Erkrankungen möglich wird.
Bei einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) oder einer diabetischen Retinopathie können Augenärzte Kantenfiltergläser nicht als Hilfsmittel verordnen. Dennoch empfinden auch Betroffene dieser Erkrankungen Kantenfiltergläser subjektiv oft als Erleichterung.
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Dr. phil. Stefanie Holzapfel erläutert, wie Sie sich vor Blendung schützen können, welche einfachen Maßnahmen Blendung reduzieren und wie Sie Ihrem Lichtbedarf gerecht werden können.
Weitere Informationen
Weitere Informationen finden Sie in der kostenpflichtigen Broschüre »Kantenfilter und seitlicher Blendschutz – ein praktischer Ratgeber« von Klaus Plum (WVAO) und Dr. Konrad Gerull (Pro Retina). Die Broschüre enthält gemeinsame Empfehlungen der PRO RETINA und der WVAO zum Thema Kantenfiltergläser, eine umfassende Zusammenstellung von Brillenfassungen mit seitlichem Blendschutz sowie grundlegende Informationen zu diesem Thema.