Förderung für AMD-Projekt der Uni­ver­si­täts­au­gen­kli­nik Bonn

Eine verbesserte Diagnostik kann die Erforschung neuer The­ra­pie­op­ti­o­nen bei alters­abhän­giger Makula­degeneration (AMD) ermöglichen. Daran arbeitet ein deutsch-US-ame­ri­ka­ni­sches Forscherteam: Ein innovatives Bild­ge­bungs­ver­fah­ren soll zur Definition neuer klinischer Marker zur The­ra­pie­über­wa­chung genutzt werden.

Die AMD führt bei Millionen älterer Menschen zum Verlust des zentralen Sehvermögens. Die zugrun­de­lie­gen­den Ver­än­de­run­gen, insbesondere in den frühen und inter­me­di­ären Stadien der Netz­haut­erkrankung, sind bislang nicht therapierbar.

„Hier kommt zum einen die sogenannte Fun­dus­au­toflu­o­res­zenz (FAF), eine spezielle Darstellung des Augen­hin­ter­grun­des mithilfe von Blaulicht, und zum anderen eine Schicht, die in Verbindung zur Netzhaut steht, und als retinales Pig­men­te­pi­thel (RPE) bezeichnet wird, ins Spiel“, so PD Dr. Thomas Ach, leitender Oberarzt und stell­ver­tre­ten­der Kli­nik­di­rek­tor der Augenklinik am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Bonn (UKB). „Jede Zelle des RPE hat hunderte körn­chen­ar­ti­ger Granula in ihrem Zellkörper, die für die spezielle Darstellung, u. a. mit Blaulicht, nutzbar gemacht werden können.“

AMD-Pathologie auf zellulärer Ebene

„Diese Unter­su­chun­gen in einer ersten För­der­pe­ri­ode haben bereits wesentlich zum Verständnis der alter­sabhängigen Veränderung und AMD-Pathologie auf zellulärer Ebene beigetragen“, so PD Dr. Ach weiter. Eine neue Erkenntnis aus der in seiner Arbeitsgruppe angewendeten hoch­auf­lö­sen­den Mikroskopie ist, dass die Granula sich in RPE-Zellen im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens anders verteilen als außerhalb. Dies konnte in Koope­ra­ti­ons­pro­jek­ten auch mittels anderer bildgebender Verfahren (u. a. Mas­sen­spek­tro­me­trie und Nachweis spezifischer Lipidsignale) bestätigt werden.

In der nun bewilligten neuen Förderung werden unter Verwendung menschlicher Spenderaugen unter­schied­lichen Alters und AMD-Stadien Techniken eingesetzt, um noch höher aufgelöst und detaillierter die Signalquellen für die FAF-Bildgebung mit Blaulicht zu analysieren. Das mul­ti­dis­zi­pli­näre Vorgehen soll anschließend für die genauere Diagnostik am lebenden Menschen und zur Definition neuer klinischer Marker zur The­ra­pie­über­wa­chung und the­ra­peu­ti­schen Ansätzen zur Behandlung der AMD genutzt werden. Die National Institutes of Health und das National Eye Institute (USA) fördern das aus­sichts­rei­che Projekt nun mit 2,3 Millionen US-Dollar.

Hyperspectral Retinal Autoflu­o­re­scence Team (HYRAFT) gegründet

Die Antragsteller PD Dr. Ach (Bonn), Professor Curcio (Birmingham, AL, USA) und Professor Schey (Nashville, TN, USA) haben zudem bereits das Hyperspectral Retinal Autoflu­o­re­scence Team (HYRAFT) gegründet, ein deutsch-US-ame­ri­ka­ni­sches, mul­ti­dis­zi­pli­näres Konsortium, das sich seit mehr als acht Jahren regelmäßig zu Daten, Ideen und wis­sen­schaft­li­chen Erkenntnissen über die Biologie, Technologie und klinische Anwendungen der FAF austauscht.

„Die Projekte von PD Dr. Ach werden auf zellulärer und sub­zel­lu­lä­rer Ebene die FAF weiter aufklären und knüpfen damit hervorragend an die seit Jahren national und international beachtete Forschung zu innovativen Imaging-Methoden der Netzhaut FAF am Standort Bonn an“, so Prof. Frank G. Holz, Direktor der Augenklinik am UKB. „Wir rechnen hier in den nächsten Jahren mit weiteren wichtigen neuen Erkenntnissen und Impulsen, die die AMD-Forschung voranbringen werden.“

Quelle: eyefox.com

 

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