Inklusion im Sport - Wege für ein bewegtes Leben

Fußball und Tennis spielen mit Seh­ein­schränk­ung? Bogen­schie­ßen, schwimmen, inlineskaten oder fechten trotz fehlender Sehkraft? Das geht und hilft den Betroffenen körperlich fit zu werden oder zu bleiben. Außerdem trägt Sport zur mentalen Gesundheit und Teilhabe am sozialen Leben bei. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft zur Inklusion. Daher appelliert PRO RETINA Deutschland e. V. an die Akteure in den Sportvereinen, sich der Inklusion zu öffnen. Seh­be­ein­träch­tig­ten und blinden Menschen rät die Pati­en­ten­selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­tion, sich den zu ihnen passenden Sport zu suchen. Unter­stüt­zung dabei gibt eine neue Broschüre von PRO RETINA mit dem Titel „Beweg dein Leben“.

„Menschen reagieren oft erstaunt, wenn sie hören, dass seh­ein­ge­schränkte Menschen wandern, joggen oder inlineskaten“, weiß Anne Kinski, Leiterin des Arbeits­krei­ses Sport von PRO RETINA, aus eigener Erfahrung und ergänzt: „Warum sollte ein sportlicher Mensch aufhören, sportlich aktiv zu sein, nur weil seine Sehkraft nachlässt?“

Kinski betont, dass es im Gegenteil für seh­ein­ge­schränkte Menschen besonders wichtig ist, sich fit zu halten, um keine Erkrankungen aufgrund von Bewe­gungs­man­gel zu riskieren. Denn bei vielen Betroffenen wächst mit dem Nachlassen der Sehkraft die Unsicherheit, sich zu bewegen. Durch den Bewe­gungs­man­gel steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht. Und auch die mentale Gesundheit leidet. Denn Sport hält nicht nur körperlich fit, sondern wirkt sich auch positiv auf die Psyche aus. Vor allem, wenn es sich um Sport handelt, den man gemein­schaft­lich ausübt. „Sport ermöglicht, weiterhin an der Gesellschaft teilzuhaben“, so Anne Kinski.

Diese Teilhabe jedoch wird Menschen mit Seh­ein­schränk­ung noch oft schwer gemacht. Denn in Sportvereinen fehlt es an inklusiven Angeboten. Selbst Vorsitzende von Sportvereinen oder Akteure in den Lan­des­ver­bän­den reagieren oft erstaunt, wenn sie hören, welche Sportarten mit Seh­ein­schränk­ung ausgeübt werden können. „Wir wünschen uns ein Umdenken auch in den Vereinen. Die Paralympics und andere Turniere zeigen, dass sich Sport und Seh­ein­schränk­ung keineswegs ausschließen“, appelliert Stefan Küster, Mitglied des Vorstands von PRO RETINA und selbst begeistert sportlich aktiv.

Mit der neuen Broschüre zeigt PRO RETINA, dass und wie Sport mit Seh­ein­schränk­ung gelingt. Die Broschüre will Lust und Mut machen, sportlich aktiv zu werden. Für die Broschüre hat der Arbeitskreis Sport eine beein­dru­ckende Anzahl von über 30 Sportarten zusammen­getragen, die man auch als seh­ein­ge­schränkter und blinder Mensch ausüben kann. Jede Sportart wird vorgestellt und erklärt. Zudem gibt es zu jeder Sportart Links zu wei­ter­füh­ren­den Informationen. Die neue Broschüre „Beweg dein Leben“ kann auf der Website von PRO RETINA her­un­ter­ge­la­den werden.

Wer nach der Lektüre Lust auf Sport bekommen hat, aber noch unschlüssig ist, welche Sportart zu ihm passt, kann sich an den Arbeitskreis Sport wenden: sport@pro-retina.de.

Quelle: PRO RETINA Deutschland e. V., Dr. Marion Steinbach

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