Stiftung Auge: Mediterrane Ernährung kann AMD-Risiko senken

Eine mediterrane Ernährung kann das Risiko für eine alters­abhängige Makula­degeneration (AMD) senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im März in der US-Fach­zeit­schrift “Ophthalmology” erschienen ist. Aber auch die Risiken für andere Augenleiden können durch einen bewussten Lebensstil positiv beeinflusst werden.

Wer viel Gemüse, Fisch, Olivenöl, aber nur wenig Fleisch, Milchprodukte oder Wein zu sich nimmt, erleidet der aktuellen Publikation zufolge seltener eine Ver­schlecht­erung des zentralen Sehens durch eine AMD. Weitere Studien zeigen, dass eine gesunde Ernährung auch dazu beitragen kann, Augen­erkrankungen wie dem Grünen und dem Grauen Star vorzubeugen.

In der erwähnten US-ame­ri­ka­ni­schen Studie haben Wis­sen­schaft­ler jetzt untersucht, welche Auswirkungen die Art der Ernährung auf die Entwicklung einer AMD hat. Dabei werteten sie Daten zu den Ess­ge­wohn­hei­ten und dem Gesund­heits­zu­stand der Augen von fast 5000 Patienten aus. Sie fanden heraus, dass Menschen, die regelmäßig viel Gemüse, Fisch und Olivenöl zu sich nahmen, seltener an AMD erkrankten als Menschen mit einem hohen Konsum an Fleisch, Milch­pro­duk­ten und Alkohol. „Das persönliche Risiko, an einer AMD zu erkranken, hängt von vielen Faktoren ab, wie bei­spiels­weise genetischer Veranlagung, Umwelt­ein­flüs­sen oder dem Lebensstil. Auch die Ernährung spielt dabei eine Rolle,“ sagt Prof. Frank Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge.

Der Experte betont, dass sich um die Wirkung bestimmter Nah­rungs­mit­tel auf die Augen viele Mythen ranken. „Allgemein kann man durch den Konsum eines bestimmten Lebensmittels die Sehkraft der Augen nicht direkt beeinflussen. Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung aus natürlichen Zutaten in Kombination mit regel­mä­ßi­ger Bewegung hilft jedoch dabei, die Funktion der Augen intakt zu halten und gewissen Augen­erkrankungen vorzubeugen“, so der Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.

Ein verbreiteter Mythos ist, dass Karotten gut für die Augen sind. „Direkt verbessern kann man seine Sehkraft mit Karotten nicht. Allerdings hilft der darin enthaltene Farbstoff Beta-Karotin, die normale Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Auges auf­recht­zu­er­hal­ten“, sagt Holz. Der Körper wandelt Beta-Karotin in Vitamin A um, welches das menschliche Auge benötigt, um in den Stäbchen und Zapfen der Netzhaut Sehpigmente zu bilden. Ein Mangel an Vitamin A kann sich durch Sehprobleme bei Nacht äußern, kommt jedoch mit der in Indus­tri­e­län­dern üblichen Ernährung nur extrem selten vor. Zwei weitere Karotinoide – Lutein und Zeaxanthin – sind für das Auge essenziell. Sie sorgen für die Färbung der Makula lutae mit dem Punkt des schärfsten Sehens. Damit schützen die beiden Stoffe diese wenige Qua­drat­mil­li­me­ter große Stelle der Netzhaut vor Schäden durch Lichtstrahlen.

Positive Effekte bei Glaukom und Katarakt

Eine gesunde Ernährung kann auch anderen Augen­erkrankungen vorbeugen. Der antioxidative Stoff Resveratrol etwa hat mög­li­cher­weise einen positiven Effekt bei einem Glaukom, da er die krankhaft beschleunigte Zellalterung am Sehnerv hemmt. Resveratrol kommt vor allem in den Schalen von Weintrauben, Himbeeren, Pflaumen sowie in Erdnüssen vor.

Auch bei Katarakt spielt die Ernährung eine Rolle. „Mehrere Studien haben in den vergangenen Jahren Hinweise darauf geliefert, dass eine geringe Vitamin-C-Aufnahme das Risiko einer Trübung der Augenlinse erhöht“, sagt der Experte. Er empfiehlt, Nah­rungs­mit­tel mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt in den Speiseplan einzubauen.

Quelle: biermann-medizin.de

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