Diabetes? Schützen Sie Ihr Sehvermögen!

Woche des Sehens 2018: Mit anderen Augen – wie Augenärzte für Durchblick sorgen

Düsseldorf 08.10.2018 Zur Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober weisen Augenärzte auf die Bedeutung regel­mä­ßi­ger Augen­un­ter­su­chun­gen für Menschen mit Diabetes mellitus hin. Durch die Zucker­krank­heit her­vor­ge­ru­fene Augen­krank­heiten sind in der westlichen Welt die häufigste Ursache für Seh­behinder­ungen und Blindheit bei Menschen im erwerbs­fä­hi­gen Alter. Doch der Verlust des Augenlichts lässt sich verhindern.

Mehr als sieben Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt. Zu den gefürchteten Folgen gehören Augen­krank­heiten, die schon in jungen Jahren zu Seh­be­hin­de­rung oder gar Erblindung führen können. Regelmäßige auge­n­ärzt­li­che Unter­su­chun­gen sind die Basis, um das Sehvermögen der Betroffenen sicher und langfristig zu bewahren. Bei diesen Unter­su­chun­gen fallen Ver­än­de­run­gen an der Netzhaut des Auges auf, lange bevor die Patienten selbst Symptome bemerken. Und dann kann eine Behandlung frühzeitig eingeleitet werden, so dass bleibende Schäden vermieden werden.

Nur 50 bis 60 Prozent gehen regelmäßig zum Augenarzt

Dr. Georg Spital, Gene­ral­se­kre­tär der Initia­tiv­gruppe Früh­er­ken­nung diabetischer Augen­erkrankungen (IFDA) und der Arbeits­ge­mein­schaft Diabetes und Auge (AGDA), ist jedoch besorgt, denn Zahlen aus dem Disease Management Programm (DMP) Nordrhein weisen darauf hin, dass die Screeningrate rückläufig ist: "Es ist anzunehmen, dass nur 50 bis 60 Prozent der Menschen mit Diabetes regelmäßig einen Augenarzt aufsuchen."

Deshalb werben IFDA/AGDA gemeinsam mit dem Berufsverband der Augenärzte dafür, dass die Patienten vermehrt auf die Notwendigkeit der Augen­un­ter­su­chun­gen hingewiesen werden. Dr. Spital appelliert an Hausärzte und Internisten, an der Aufklärung der Patienten mitzuwirken.

Kon­troll­un­ter­su­chun­gen mindestens alle zwei Jahre

Mindestens alle zwei Jahre sollten sich Menschen mit Diabetes in der Auge­n­a­rzt­pra­xis untersuchen lassen; je nach dem Vorliegen von Risi­ko­fak­to­ren oder bereits vorhandenen Augenschäden kann es aber auch jährlich oder häufiger notwendig sein. Für die Untersuchung wird die Pupille mit Hilfe von Augentropfen weit gestellt, so dass der Augenarzt die Netzhaut bis in die Randbereiche hinein genau untersuchen kann. Denn ein zu hoher Zuckergehalt im Blut schädigt die feinen Blutgefäße, die die Netzhaut versorgen und die dadurch her­vor­ge­ru­fenen Ver­än­de­run­gen sind bei diesem Screening zu erkennen. Dr. Spital hat einen Tipp für die Patienten: „Nach der Untersuchung ist durch die erweiterte Pupille die Sehschärfe noch einige Stunden lang verringert – die Patienten sollten daher möglichst nicht selbst mit dem Auto zur Untersuchung fahren.“ Auf ihrer Internetseite haben IFDA/AGDA wichtige Informationen über diabetische Augen­erkrankungen und ihre Behand­lungs­mög­lich­keiten zusammen­getragen: www.diabetes-auge.de.

Woche des Sehens

Die „Woche des Sehens“ ist eine Auf­klä­rungs­kam­pa­gne, die bundesweit vom 8. bis 15. Oktober stattfindet. In diesem Jahr lautet ihr Motto „Mit anderen Augen“. Unter der Schirm­herr­schaft der bekannten Fern­sehjour­na­lis­tin Gundula Gause machen Initiatoren und Unterstützer der Aktionswoche auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Lage von blinden und seh­be­hin­der­ten Menschen in Deutschland und den Ent­wick­lungs­län­dern aufmerksam.

Getragen wird die Kampagne von der Christoffel-Blin­den­mis­sion, dem Deutschen Blinden- und Seh­behinderten­verband, dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthal­molo­gischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Seh­be­hin­der­ten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird sie zudem von der Aktion Mensch, ZEISS und der VANDA Phar­ma­ceu­ti­cals Germany GmbH. www.woche-des-sehens.de

Quelle: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V., Pres­se­spre­cher Dr. Ludger Wollring

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