Port-Delivery-System bei AMD erstmals eingesetzt
Die Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) setzt neue Maßstäbe in der Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (AMD): Erstmals wurden Patientinnen und Patienten mit dem innovativen Port-Delivery-System (PDS) operiert, das kontinuierlich den VEGF-Hemmer Ranibizumab ins Auge abgibt.
Dieses reiskorngroße, nachfüllbare Implantat reduziert die Behandlungsbelastung erheblich und bietet eine vielversprechende Alternative zu häufigen Injektionen.
Die feuchte oder neovaskuläre Form der AMD ist mittlerweile mit wiederholten Injektionen von VEGF-Hemmern gut behandelbar. Diese müssen allerdings häufig und oftmals über viele Jahre verabreicht werden – mit einer entsprechend hohen Belastung für die Patientinnen und Patienten. Die Augenklinik des UKB nimmt nun an einer Studie teil, bei der das sogenannte Port-Delivery-System (PDS) kontinuierlich Ranibizumab ins Augeninnere abgibt.
Fortschritt in der Behandlung der feuchten AMD
Ranibizumab ist ein Inhibitor des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF), einer Substanz, die das Wachstum und die Durchlässigkeit von Blutgefäßen reguliert, und eine entscheidende Rolle bei der Bildung neuer Blutgefäße im Auge und Gefäßleckage spielt. „Das kleine, permanente Implantat ist nachfüllbar typischerweise in Abständen von sechs bis neun Monaten, was die Belastung für die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitssystem wesentlich reduzieren kann“, sagt PD Dr. Raffael Liegl, Leiter des Studienzentrums und geschäftsführender Oberarzt der Augenklinik des UKB.
Erste Patientinnen und Patienten am UKB erfolgreich operiert
Im Dezember wurden erstmals Patientinnen und Patienten mit dem reiskorngroßen Implantat (8,4 mm x 2,6 mm) operiert. In einem mikrochirurgischen Verfahren wird das Implantat in die Sklera eingesetzt. Die passive Diffusion des Medikaments Ranibizumab aus dem Reservoir gewährleistet eine konstante Wirksamkeit über eine lange Dauer. „Die Augenklinik des UKB zählt zu den wenigen Zentren in Deutschland, an denen dieses innovative Verfahren Anwendung findet und Patientinnen und Patienten im Rahmen der Studie angeboten werden kann“ sagt Prof. Frank Holz, Direktor der Augenklinik des UKB.
Quelle: eyefox.com