So bleiben die Augen gesund

Viel Bewegung, frische Luft, vielseitige Ernährung

Düsseldorf 23.06.2020 – Sehen ist Leben. Das Augenlicht bis ins hohe Alter zu erhalten, bewahrt die Selb­stän­dig­keit und die Lebens­qua­li­tät. Damit die Augen gesund bleiben, kann man eine ganze Menge tun, rät Dr. Andrea Lietz-Partzsch vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA).

Mit ein paar einfachen Tipps kann jeder Mensch sein persönliches Risiko für alters­be­dingte Seh­min­de­run­gen positiv beeinflussen:

Regelmäßig bewegen: Spa­zie­ren­ge­hen oder joggen, Rad fahren, schwimmen – solche und andere Formen des Aus­dau­er­sports kommen nicht nur der allgemeinen Gesundheit zu gute, sondern auch den Augen: Zumindest bei Mäusen haben Forscher den Nachweis erbracht, dass ein regel­mä­ßi­ges Training die Netzhaut vor Schäden schützt. Viel spricht dafür, das dies auch für Menschen gilt: Regel­mä­ßi­ger Sport kann alters­be­dingte Ver­än­de­run­gen der Netzhautmitte (der Makula), die eine Sehminderung verursachen können, positiv beeinflussen.

Vitaminreiche Ernährung: Eine abwechs­lungs­rei­che Ernährung, die reich an Vitaminen und an dem vor allem in grünem Gemüse wie Spinat oder Grünkohl enthaltenen Farbstoff Lutein ist, kommt den Augen zugute. Werden diese Farbstoffe in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen, dann können sie sich in der Netzhaut anreichern. Dort schützen sie wie eine natürliche Sonnenbrille vor alters­be­dingten Schäden.

Nicht rauchen: Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Krankheiten wie der Alters­be­ding­ten Makula­degeneration oder auch dem Grauen Star zu erkranken. Nicht rauchen ist deshalb eine der effektivsten Maßnahmen, um die Gesundheit – nicht nur aber auch – der Augen zu erhalten.

Frische Luft: Wer viel Zeit im Büro und am Computer verbringt, klagt oft über trockene, gereizte Augen. Beim kon­zen­trier­ten Blick auf den Bildschirm blinzelt man nicht so oft, die Augen­o­ber­flä­che wird nicht mehr so gut mit Trä­nen­flüs­sig­keit benetzt und so kommt es zum so genannten „Office Eye Syndrom“. Regelmäßige Pausen an der frischen Luft wirken dem entgegen. Hin und wieder den Blick schweifen lassen und nicht immer nur auf den Schreibtisch und den Bildschirm zu schauen, entspannt zudem die Augen­mus­ku­la­tur.

Chancen der Früh­er­ken­nung nutzen: Die häufigsten Augen­krank­heiten, die das Sehen bedrohen, treten mit steigendem Alter immer häufiger auf. Die Behand­lungs­mög­lich­keiten werden immer besser, doch oft lässt sich nur das Sehvermögen erhalten, das noch vorhanden ist. Einmal eingetretene Verluste lassen sich nur schwer rückgängig machen. Deshalb raten Augenärzte zu Früh­er­ken­nungs­un­ter­su­chun­gen, bei denen nach Anzeichen von Augen-Volks­krank­hei­ten wie der Alters­be­ding­ten Makula­degeneration oder dem Glaukom gesucht wird. Denn je früher eine Therapie eingreift, desto besser sind die Chancen, das Sehvermögen zu erhalten.

Junge Augen schützen

Der Schutz des Augenlichts beginnt jedoch nicht erst im Erwach­se­ne­n­al­ter. Auch für Kinder hat Augenärztin Dr. Lietz-Partzsch einige Ratschläge parat:

Täglich raus ans Tageslicht: Kinder sollten sich jeden Tag mindestens zwei Stunden bei Tageslicht im Freien aufhalten. So können sie das Risiko senken, kurzsichtig zu werden.

Möglichst wenig Zeit mit Smartphone und Co verbringen: In der Kindheit wachsen die Augäpfel noch. Wird ein Augapfel „zu lang“ dann wird das Auge kurzsichtig. Wenn Kinder häufig und andauernd auf Gegenstände in der Nähe schauen – zum Beispiel auf ein Smartphone – dann erhält das Auge Anreize, zu wachsen. Deshalb sollte die Zeit, die Kinder mit Beschäf­ti­gun­gen in der Nähe verbringen, beschränkt sein.

Sonnenbrille auch für Kinder: Die Linse des Auges ist in der Kindheit noch besonders klar und licht­durch­läs­sig. Im Laufe des Lebens färbt sie sich gelblich bis sie im Alter oft eintrübt (Grauer Star). Die Gelbfärbung der Linse ist aber zugleich ein Filter, der die Netzhaut vor zu starker Licht­ein­wir­kung schützt. Dieser Filter fehlt bei Kindern, deshalb kann es sinnvoll sein, dass sie bei starker Son­nen­ein­strah­lung, etwa in den Bergen oder am Meer, eine Sonnenbrille tragen.

Bis zum dritten Geburtstag zum Augenarzt: Damit sich das Sehvermögen gut entwickelt, sollten alle Kinder bis zu ihrem dritten Geburtstag einmal auge­n­ärzt­lich untersucht werden. Dabei lässt sich klären, ob sich das Sehvermögen normal entwickelt oder ob aufgrund eines Sehfehlers oder eines unauf­fäl­li­gen Schielens eine einseitige Sehschwäche (Amblyopie) droht. Sie kann in der Kindheit noch gut behandelt werden. Wird dagegen nichts unternommen, dann kann es sein, dass ein eigentlich gesundes Auge nie die volle Sehstärke erreichen wird..

Quelle: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V., Pres­se­spre­cher Dr. Ludger Wollring

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