Volks­krank­heit Alters­abhängige Makula-Degeneration (AMD) – Welt­se­ni­o­ren­tag am 1. Oktober 2018

Bonn, 01.10.2018 Die Pati­en­ten­or­ga­ni­sa­tion PRO RETINA macht im Zusammenhang mit dem heute statt­fin­den­den Welt­se­ni­o­ren­tag auf die oft als „Volks­krank­heit“ bezeichnete Alters­abhängige Makula-Degeneration (AMD) aufmerksam. Der von den Vereinten Nationen (United Nations Organization, kurz UNO) im Jahre 1990 etablierte Welt­se­ni­o­ren­tag dient dazu, auf die Anliegen der älteren Generationen hinzuweisen.

Erblind­ungs­ursache Nummer Eins

Nach den Zahlen der Deutschen Oph­thal­mo­lo­gi­sche Gesellschaft (DOG) besteht kein Zweifel daran, dass die alters­abhängige Form der Makula­degeneration im Jahr 2030 die häufigste Erblind­ungs­ursache in Deutschland sein wird. Die DOG schätzt die Zahl der Betroffenen auf dann 5,5 Millionen allein in Deutschland. Die Fach­ge­sell­schaft rät zur Vorsorge: Ab dem 50. Lebensjahr sollte einmal im Jahr ein Augenarzt aufgesucht werden, denn die AMD kann in vielen Fällen behandelt werden, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.

Was ist eine AMD?

Makula­degeneration (MD) bezeichnet eine große Gruppe von erblichen und nich­terb­li­chen degenerativen Netz­haut­erkrankungen, bei denen vor allem das Sehzentrum (Makula) als Stelle des schärfsten Sehens betroffen ist. Das Wahrnehmen von Details sowie das Lesen und das Erkennen von Gesichtern wird zunehmend schwieriger, denn die Mitte des Gesichts­fel­des verschwimmt. Die Ursachen der AMD sind noch nicht vollständig geklärt. Bei einer krankhaften Veränderung mit Entwicklung einer AMD spielen genetische Dispositionen und Umwelt­ein­flüsse (Rauchen, Übergewicht) mit den sich daraus ergebenden Stoff­wech­sel­stö­run­gen eine zentrale Rolle.

Senioren sind besonders betroffen

Eine unzureichende auge­n­ärzt­li­che Versorgung besteht vor allem bei Seniorinnen und Senioren in Alter­sein­rich­tun­gen und Pfle­ge­un­ter­künf­ten. Bereits vor zwei Jahren wurde im Rahmen einer durch „Stiftung Auge“ initiierten Studie festgestellt, dass über 60 Prozent der Bewohner von einer behand­lungs­be­dürf­ti­gen Erkrankung betroffen sind. Zu den häufigsten Befunden zählten demnach Grauer Star (Katarakt), Grüner Star (Glaukom) und AMD. Besonders für Senioren bedeutet die abnehmende Sehkraft oft gravierende Einschnitte. Ältere Menschen reagieren unsicher und ängstlich, bewegen sich seltener und vermeiden soziale Kontakte. Die Folge: Das Sturzrisiko steigt, zudem drohen Isolation und Depression.

PRO RETINA - Selbsthilfe vor Ort

Als motivierend und entlastend wird von vielen Betroffenen das Zusam­men­kom­men in einer Selbst­hilfe­gruppe empfunden. In bundesweit über 60 Regi­o­nal­grup­pen treffen sich PRO RETINA-Mitglieder regelmäßig zu Stammtischen und gemeinsamen Ver­an­stal­tun­gen vor Ort, um sich gegenseitig Mut zu machen, die Krankheit gemeinsam zu bewältigen und ein selbst­bestimmtes Leben zu führen.

Eine Übersicht zu den Regi­o­nal­grup­pen finden Interessierte unter:

www.pro-retina.de/regi­o­nal­grup­pen/uebersicht

Zu allen genannten Erkrankungen bietet PRO RETINA ausführliche Beratungen und Informations­material an, so zum Beispiel die Broschüre „AMD – Jetzt erst recht! Leben mit der chronischen AMD“.

AMD auf einen Blick – Wichtig zu wissen:

• degenerative Netz­haut­erkrankung, bei der das scharfe zentrale Sehen betroffen ist.

• zwei Formen: trockene und feuchte AMD. Während die trockene Form oft langsam vor­an­schrei­tet, kann es bei der feuchten Form innerhalb weniger Monate zu irreparablen Schäden kommen.

• Diagnose mittels verschiedener Unter­su­chungs­me­tho­den, z. B. OCT, erste Hinweise zur Selbst­dia­gnose bietet der Test mit dem Amsler-Gitter.

• Therapien: lediglich vorbeugende Maßnahmen bei der Frühform, z. B. Einnahme von Vitaminen und Anti­oxi­dan­tien, die das Fortschreiten u. U. verzögern können. Für die Spätform der trockenen AMD gibt es keine gesicherte Behandlung, für die Therapie der feuchten Form stehen Medikamente zur Verfügung, die in den Glaskörper injiziert werden.

• je früher die AMD erkannt wird, desto besser sind die Behand­lungs­aus­sich­ten.

Quelle: PRO RETINA

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